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Annuitätendarlehen
Annuitätendarlehen ist eine Form der Baufinanzierung, bei der der Kreditnehmer während der Laufzeit des Darlehens eine gleichbleibende monatliche Rate an den Kreditgeber zurückzahlt. Diese Rate setzt sich aus einem Tilgungsanteil und einem Zinsanteil zusammen, wobei der Tilgungsanteil im Laufe der Zeit steigt und der Zinsanteil entsprechend sinkt. Dadurch wird das Darlehen in gleichbleibenden Raten zurückgezahlt und die Höhe der Rate bleibt während der Zinsbindungsfrist unverändert. Die Laufzeit und die Höhe der monatlichen Rate können individuell vereinbart werden.
Baufinanzierung
Baufinanzierung bezieht sich auf die Beschaffung von Geldern, um ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen oder zu bauen. Dabei wird in der Regel ein Darlehen bei einer Bank aufgenommen, das in regelmäßigen Raten zurückgezahlt wird. Die Konditionen der Baufinanzierung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Höhe des Darlehens, der Laufzeit, dem Zinssatz, der Bonität des Kreditnehmers und dem Wert der Immobilie. Eine sorgfältige Planung und Beratung sind wichtig, um eine passende Finanzierung zu finden, die den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten entspricht.
Beleihungswert
Der Beleihungswert ist der Wert einer Immobilie, der für die Kreditvergabe durch eine Bank relevant ist. Er wird von einem Gutachter ermittelt und gibt an, welchen Betrag die Bank im Falle einer Zwangsversteigerung voraussichtlich erzielen würde. Die Bank vergibt in der Regel nur Kredite bis zu einem bestimmten Prozentsatz des Beleihungswerts, um sich vor Verlusten zu schützen. Ein niedriger Beleihungswert bedeutet daher oft höhere Zinsen für den Kreditnehmer.
Eigenkapital
Eigenkapital bezeichnet den Teil des Finanzierungsbedarfs, den der Bauherr aus eigenen Mitteln stemmen kann. Es ist ein wichtiger Faktor bei der Baufinanzierung, da es die Kreditwürdigkeit des Bauherrn beeinflusst und oft eine Voraussetzung für die Bewilligung eines Darlehens ist. Je höher das Eigenkapital, desto geringer ist das Risiko für die Bank und desto bessere Konditionen können ausgehandelt werden. Ein Mindesteigenkapital von 20% des Kaufpreises ist empfehlenswert, um eine solide Finanzierungsbasis zu schaffen.
Effektiver Jahreszins
Der effektive Jahreszins ist der wichtigste Vergleichswert bei der Baufinanzierung. Er gibt die tatsächlichen Kosten eines Darlehens pro Jahr an, inklusive aller Nebenkosten wie Bearbeitungsgebühren und Provisionen. Im Gegensatz zum nominalen Zinssatz berücksichtigt der effektive Jahreszins auch die Laufzeit des Darlehens sowie die Zinszahlungstermine. Durch den Vergleich der effektiven Jahreszinsen verschiedener Angebote können Bauherren die tatsächlichen Kosten ihrer Baufinanzierung abschätzen und das günstigste Angebot auswählen.
Forward-Darlehen
Ein Forward-Darlehen ist eine besondere Form der Baufinanzierung, bei der man sich bereits heute einen zukünftigen Zinssatz für ein Darlehen sichern kann, das erst in einigen Monaten oder Jahren benötigt wird. Dies kann sinnvoll sein, wenn man bereits heute weiß, dass man in Zukunft eine Baufinanzierung benötigt und sich gegen zukünftige Zinserhöhungen absichern möchte. Durch den Abschluss eines Forward-Darlehens kann man sich den aktuellen niedrigen Zinssatz sichern, ohne dass das Darlehen bereits ausgezahlt wird. Allerdings müssen dafür auch Bereitstellungszinsen gezahlt werden. Der Zeitraum zwischen Abschluss des Forward-Darlehens und Auszahlung des eigentlichen Darlehens darf bei den meisten Banken nicht länger als 60 Monate sein.
Grundbuch
Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, in dem alle Informationen zu Grundstücken und Immobilien eingetragen werden. Es dient als Nachweis für Eigentumsverhältnisse, Belastungen und Rechte an einem Grundstück. Bei einer Baufinanzierung spielt das Grundbuch eine wichtige Rolle, da es für die Absicherung des Darlehens genutzt wird. Die Bank erhält in der Regel eine Hypothek auf das Grundstück, die im Grundbuch eingetragen wird. Dadurch hat die Bank im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Darlehensnehmers ein Sicherungsrecht am Grundstück und kann dieses im Notfall verkaufen, um die offene Forderung zu begleichen. Die Eintragung im Grundbuch erfolgt durch einen Notar und ist mit Kosten verbunden.
Hypothek
Eine Hypothek ist eine grundpfandrechtliche Sicherung für ein Darlehen, das für eine Baufinanzierung genutzt wird. Die Hypothek wird im Grundbuch eingetragen und sichert die Rückzahlung des Darlehens ab. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Darlehensnehmers kann die Bank die Immobilie zwangsversteigern lassen und aus dem Erlös die offene Forderung begleichen. Die Höhe der Hypothek entspricht in der Regel dem Betrag des Darlehens. Es gibt verschiedene Arten von Hypotheken, zum Beispiel die erstrangige Hypothek, die vorrangig bedient wird, oder die zweitrangige Hypothek, die im Falle einer Zwangsversteigerung erst nach der erstrangigen Hypothek bedient wird. Die Hypothek ist ein wichtiger Bestandteil der Baufinanzierung und sollte gut durchdacht und mit einem Fachmann abgestimmt werden.
Kreditwürdigkeit
Die Kreditwürdigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, ein Darlehen zurückzuzahlen. Sie wird von Banken überprüft, bevor ein Kredit oder eine Baufinanzierung bewilligt wird. Dazu werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel das Einkommen, das Alter, die berufliche Situation sowie bestehende Verpflichtungen wie Kredite oder Mietzahlungen. Auch die Schufa-Auskunft wird herangezogen, um die Zahlungsmoral des Antragstellers zu überprüfen. Je besser die Kreditwürdigkeit eines Antragstellers, desto höher sind die Chancen auf eine Bewilligung einer Baufinanzierung und desto niedriger ist in der Regel auch der Zinssatz. Es ist daher ratsam, seine Kreditwürdigkeit bereits im Vorfeld zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu verbessern.
Laufzeit
Die Laufzeit bezieht sich auf den Zeitraum, in dem ein Darlehen oder eine Baufinanzierung zurückgezahlt werden muss. Die Laufzeit einer Baufinanzierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Höhe des Darlehens, der monatlichen Rate und den individuellen Wünschen des Kreditnehmers. Eine längere Laufzeit bedeutet in der Regel niedrigere monatliche Raten, aber auch höhere Zinsbelastungen über den gesamten Zeitraum. Eine kürzere Laufzeit hingegen führt zu höheren monatlichen Raten, aber auch zu einer schnelleren Entschuldung und geringeren Zinsbelastungen insgesamt. Die Wahl der Laufzeit sollte gut durchdacht und mit einem Fachmann abgestimmt werden, um die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Kreditnehmers zu berücksichtigen.
Nominalzins
Der Nominalzins ist der Zinssatz, der auf das Darlehen bei einer Baufinanzierung angewendet wird. Er gibt an, wie hoch die reinen Zinszahlungen sind, ohne Berücksichtigung von weiteren Kosten wie zum Beispiel Bearbeitungsgebühren oder Versicherungen. Der Nominalzins wird in der Regel in Prozent pro Jahr angegeben und gilt für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel 5 oder 10 Jahre. Er ist ein wichtiger Faktor bei der Baufinanzierung, da er die Höhe der monatlichen Raten und damit auch die Gesamtkosten des Darlehens beeinflusst. Ein niedriger Nominalzins bedeutet in der Regel niedrigere monatliche Raten und damit auch niedrigere Gesamtkosten des Darlehens. Es ist jedoch zu beachten, dass der Nominalzins nicht alle Kosten der Baufinanzierung berücksichtigt und somit nicht das alleinige Kriterium bei der Wahl eines Darlehens sein sollte.
Restschuld
Die Restschuld bezeichnet den noch ausstehenden Betrag eines Darlehens bei einer Baufinanzierung. Sie ergibt sich aus der Differenz zwischen der Gesamtschuld und den bereits gezahlten Raten. Die Restschuld wird in der Regel zum Ende der Zinsbindungsfrist, also zum Ende des vereinbarten Zeitraums mit einem festen Zinssatz, fällig und muss dann entweder vollständig zurückgezahlt werden oder es wird eine Anschlussfinanzierung vereinbart. Eine hohe Restschuld bedeutet, dass die monatlichen Raten bei einer Anschlussfinanzierung entsprechend hoch sein können. Es ist daher ratsam, sich bereits im Vorfeld Gedanken über die Anschlussfinanzierung zu machen und gegebenenfalls Rücklagen zu bilden, um die Restschuld zu reduzieren.
Sondertilgung
Eine Sondertilgung ist eine außerplanmäßige Tilgung eines Darlehens für eine Baufinanzierung. Sie ermöglicht es dem Darlehensnehmer, zusätzlich zum regulären Tilgungsplan einen höheren Betrag zurückzuzahlen und somit schneller schuldenfrei zu werden. Eine Sondertilgung kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein, zum Beispiel bei einer unerwarteten Erbschaft oder einem Gehaltsbonus. Allerdings erheben manche Banken für Sondertilgungen eine Gebühr oder beschränken die Höhe der Sondertilgung pro Jahr. Auch ist nicht bei allen Darlehen eine Sondertilgung möglich oder nur zu bestimmten Konditionen. Es empfiehlt sich daher, im Vorfeld mit der Bank zu klären, ob und zu welchen Bedingungen Sondertilgungen möglich sind.
Tilgung
Die Tilgung bezeichnet die Rückzahlung des Darlehens bei einer Baufinanzierung. Dabei wird die Gesamtschuld in regelmäßigen Raten, den Tilgungsraten, zurückgezahlt. Durch die Tilgung sinkt die Restschuld, und damit auch die Höhe der Zinsen, die auf die Restschuld berechnet werden. Bei einer Annuitätentilgung bleiben die monatlichen Raten über die gesamte Laufzeit des Darlehens gleich, während der Zinsanteil in den ersten Jahren höher und der Tilgungsanteil niedriger ist. Im Laufe der Zeit ändert sich das Verhältnis zugunsten der Tilgung, da die Restschuld sinkt. Die Höhe der Tilgung sollte so gewählt werden, dass das Darlehen innerhalb der Zinsbindungsfrist vollständig zurückgezahlt werden kann. Eine höhere Tilgung führt zu einer schnelleren Rückzahlung und damit auch zu niedrigeren Gesamtkosten des Darlehens.
Valutierung
Die Valutierung bezeichnet den Zeitpunkt, zu dem ein Kredit oder eine Baufinanzierung wirksam wird. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt kann der Kreditnehmer über das Geld verfügen und muss auch Zinsen und Tilgungen leisten. Die Valutierung erfolgt in der Regel am Tag der Auszahlung des Kredits, wenn also das Geld tatsächlich auf dem Konto des Kreditnehmers eingegangen ist. Bei der Valutierung sind sowohl der Kreditgeber als auch der Kreditnehmer verpflichtet, bestimmte Bedingungen zu erfüllen. So muss der Kreditnehmer zum Beispiel eine Sicherheit für das Darlehen stellen, wie etwa eine Grundschuld auf eine Immobilie. Der Kreditgeber ist wiederum verpflichtet, das Darlehen zum vereinbarten Zeitpunkt auszuzahlen. Es ist wichtig, die genauen Bedingungen der Valutierung bei einer Baufinanzierung zu kennen, um später keine unerwarteten Probleme zu bekommen.
Zinsbindung
Die Zinsbindung ist der Zeitraum, für den bei einer Baufinanzierung ein fester Zinssatz vereinbart wird. Dieser Zeitraum kann zwischen einigen Monaten und mehreren Jahrzehnten liegen und wird in der Regel beim Abschluss des Darlehensvertrags festgelegt. Während der Zinsbindungsfrist bleibt der vereinbarte Zinssatz unverändert, unabhängig von den Schwankungen auf dem Markt. Eine längere Zinsbindung gibt dem Kreditnehmer eine höhere Planungssicherheit und schützt ihn vor steigenden Zinsen. Allerdings ist ein Darlehen mit längerer Zinsbindung in der Regel teurer als ein kurzfristiges Darlehen mit variablem Zinssatz. Nach Ablauf der Zinsbindung kann der Kreditnehmer entscheiden, ob er eine Anschlussfinanzierung zu den aktuellen Konditionen des Marktes abschließt oder das Darlehen komplett ablöst.
Zinsfestschreibung
Die Zinsfestschreibung ist ein Begriff, der oft synonym zur Zinsbindung verwendet wird. Sie bezeichnet den Zeitraum, für den bei einer Baufinanzierung ein fester Zinssatz vereinbart wird. Dieser Zeitraum kann je nach Vertrag zwischen einigen Monaten und mehreren Jahrzehnten liegen. Während der Zinsfestschreibung bleibt der vereinbarte Zinssatz unverändert, unabhängig von den Schwankungen auf dem Markt. Eine längere Zinsfestschreibung gibt dem Kreditnehmer eine höhere Planungssicherheit und schützt ihn vor steigenden Zinsen. Allerdings ist ein Darlehen mit längerer Zinsfestschreibung in der Regel teurer als ein kurzfristiges Darlehen mit variablem Zinssatz. Nach Ablauf der Zinsfestschreibung kann der Kreditnehmer entscheiden, ob er eine Anschlussfinanzierung zu den aktuellen Konditionen des Marktes abschließt oder das Darlehen komplett ablöst.
Zinsrisiko
Das Zinsrisiko bezieht sich auf die Gefahr, die mit der Veränderung der Zinssätze verbunden ist. Bei einer Baufinanzierung kann das Zinsrisiko aufgrund von Veränderungen des Zinssatzes zu höheren Belastungen führen, wenn der Kreditnehmer eine variable Verzinsung oder eine kurze Zinsbindung gewählt hat. Steigen die Zinsen während der Zinsbindung oder der Zinsfestschreibung, kann das zu höheren Ratenzahlungen führen, die der Kreditnehmer möglicherweise nicht leisten kann. Um das Zinsrisiko zu minimieren, kann der Kreditnehmer eine längere Zinsbindung oder eine fixe Verzinsung wählen. Dabei muss er jedoch in der Regel höhere Zinsen akzeptieren als bei variablen Zinsen oder kurzen Zinsbindungen. Die Wahl der passenden Zinsbindung und Verzinsung hängt daher von der individuellen Risikobereitschaft und Planungssicherheit des Kreditnehmers ab.
Zinsvergleich
Ein Zinsvergleich ist ein wichtiger Schritt bei der Baufinanzierung, um das beste Angebot zu finden. Dabei werden verschiedene Angebote von Banken und Finanzdienstleistern verglichen, um den günstigsten Zinssatz zu ermitteln. Ein Zinsvergleich kann online oder mit Unterstützung eines Finanzberaters durchgeführt werden. Bei einem Zinsvergleich sollte nicht nur auf den Nominalzins, sondern auch auf die Nebenkosten, die monatliche Rate und die Konditionen der Finanzierung geachtet werden. Auch eine mögliche Sondertilgung, eine Tilgungsaussetzung oder eine vorzeitige Ablösung können wichtige Faktoren sein, die bei der Auswahl der passenden Baufinanzierung berücksichtigt werden müssen. Durch einen Zinsvergleich kann der Kreditnehmer viel Geld sparen und eine Baufinanzierung finden, die optimal zu seinen individuellen Bedürfnissen passt.
Zinszusatzreserve
Die Zinszusatzreserve ist eine Sicherheitsmaßnahme von Banken bei langfristigen Krediten wie Baufinanzierungen. Dabei wird eine zusätzliche Rücklage gebildet, um mögliche Zinsschwankungen während der Zinsbindung abzufedern. Diese Rücklage kann bei Bedarf zur Erhöhung der Tilgung verwendet werden, um die Restschuld des Kredits zu reduzieren. Die Zinszusatzreserve wird von der Bank in der Regel nicht an den Kreditnehmer ausgezahlt, sondern dient als Puffer gegen Zinsänderungen. Durch die Bildung einer Zinszusatzreserve kann die Bank das Zinsrisiko minimieren und eine langfristige Finanzierung für den Kreditnehmer sicherstellen. Die Höhe der Zinszusatzreserve kann je nach Kreditvertrag und Risikoeinschätzung der Bank unterschiedlich ausfallen und ist ein wichtiger Faktor bei der Wahl der passenden Baufinanzierung.